Bläserwoche Pappenheim 2020
Besondere Zeiten ermöglichen besondere Bläserfreizeiten…
Rückblick auf eine Woche mit zwei Angeboten vom 24.-30.8. 2020 in Pappenheim von Susi Böhme
COVID-19 sorgte dieses Jahr leider auch dafür, dass die beiden geplanten vep-Sommerfreizeiten in Italien abgesagt werden mussten. Aber wozu in die Ferne schweifen, wenn Pappenheim im schönen Altmühltal vor der Haustür liegt? In Abstimmung mit dem dortigen EBZ hatte der Verband kurzerhand zwei unmittelbar aufeinander folgende Mini-Bläserfreizeiten mit jeweils um die 25 Teilnehmer aus dem Hut gezaubert. LPWin Kerstin Dikhoff hatte die Leitung über- und die Herausforderung angenommen (und gewohnt souverän gemeistert), mit einer zwischendurch fast völlig neu besetzten Bläsergruppe (fünf Damen bildeten den „harten Kern“ und machten beide Freizeiten mit) jeweils ein Programm für unterschiedliche Anlässe einzustudieren und zur Aufführung zu bringen. Und dann war auch noch genügend freie Zeit, um die tolle Gegend zu erkunden.
Ohne Mund-Nase-Bedeckung (die in den ausgewiesenen und öffentlichen Bereichen des Hauses getragen werden musste) und Mittel zur Desinfektion (die reichlich und an vielen Stellen zur Verfügung standen) ging es freilich nicht. Das EBZ Pappenheim hatte auf der Grundlage der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ein ausführliches Hygienekonzept erarbeitet, welches einzuhalten jedoch keinerlei Probleme bereitete, auch, weil alle Mitarbeitenden alles taten, um uns den Aufenthalt trotz Einschränkungen so angenehm wie nur möglich zu machen.
Reservierte und auf Abstand gestellte (Einzel)-Sitzplätze (Paare und Familien durften freilich zusammen sitzen) waren anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. War man es doch von Freizeiten vor März 2020 gewohnt, mit mehreren Teilnehmern am Tisch zu sitzen und diesen auch immer mal wieder zu wechseln, um mit anderen Bläsern ins Gespräch zu kommen und den Kaffee aus einer Kanne zu trinken. Jetzt stand die Kaffeekanne für jeden schon am Tisch, nebst einem freundlich gestalteten Schild mit Namen und Tischnummer. Frühstück bzw. Abendessen wurden individuell hinter einer Plexiglasscheibe zusammengestellt und ausgegeben, und lecker und reichlich befüllte Lunchpakete ließen uns auch in der Zwischenzeit nicht verhungern.
Offen waren Fenster und Türen des Probenraumes in regelmäßigen Abständen, dies sah das hier geltende Hygienekonzept des Posaunenchorverbandes so vor, und auch hier wurde auf den Mindestabstand geachtet. Folglich hatte jeder seinen eigenen Notenständer, was das Aufeinanderhören vielleicht etwas erschwerte und uns alle zu Einzelkämpfern im Aufschlagspiel gegen 14 Bläserhefte+1 Choralbuch werden ließ. Nach den Vormittagsproben standen die…
Nachmittage zur freien Verfügung, die jeder individuell gestalten konnte. Dabei erwiesen sich der vorgesehene Zeitplan und die Freizeitleitung als überaus flexibel: So wurde der Wetterbericht miteinbezogen und die Probe auch mal auf den Nachmittag verlegt, damit das schöne Wetter am Vormittag noch draußen genossen und für Aktivitäten genutzt werden konnte. Und Kerstin war dankens- und bewundernswerterweise stets bereit, den Probenbeginn vor- und das Probenende nach hinten zu verlegen bzw. freiwillige Proben einzuschieben, damit auch der eifrigste Bläser auf seine Kosten kam. Den krönenden…
Abschluss der ersten Freizeit am Donnerstagvormittag bildete ein Standkonzert im Park des nahe gelegenen „Haus Altmühltal“, einer Einrichtung der Rummelsberger Diakonie. Ein buntes Programm aus dem Ständchenheft, bestehend aus Chorälen, Volksliedern, Evergreens und Beatles-Songs, rief bei den Bewohnern lautstarke Begeisterung hervor. Auch bei uns Bläsern hinterließ der Auftritt einen tiefen Eindruck, gerade vor dem Hintergrund der Corona-Krise und der damit verbundenen zwischenzeitlichen Abschottung von Behinderten- und Pflegeeinrichtungen. Die Teilnehmer der zweiten Freizeit übernahmen dann die Ausgestaltung des Gottesdienstes am Sonntag. Wegen Regenwetters war dieser im Vorfeld von der ursprünglich geplanten Weidenkirche in die Stadtkirche verlegt worden. Statt Freiluftatmosphäre kam uns hier die Akustik entgegen, die bei Stücken wie Die Himmel rühmen oder You raise me up verstärkt für Gänsehaut bei Zuhörern und Bläsern sorgte und somit eine denkwürdige Freizeitenwoche würdig ausklingen ließ.
Fotos von Petra Abler und Claudia Schramm